Stadt Wien/waff, AMS Wien und AK Wien schnüren 10 Millionen Euro Ausbildungspaket

24. September 2020
Bürgermeister Ludwig und Stadtrat Hanke und stv. waff Vorsitzende Rychly präsentieren Ausbildungspaket für Jugendliche
(c) PID/Jobst

Stiftung „Jugend und Zukunftsberufe“ hilft arbeitslosen Jugendlichen bis 25 Jahre mit neuen Ausbildungschancen und qualifiziert für Zukunftsberufe

Die Corona-Krise hat die Arbeitslosigkeit massiv ansteigen lassen, besonders unter jungen Menschen sind die Zahlen dramatisch. Bei den 20- bis 24-Jährigen ist mit einem Plus von 2.848 Personen die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum September des Vorjahres um 35% gestiegen. Insgesamt sind 11.062 jungen WienerInnen in dieser Altersgruppe ohne Job. Die Stadt Wien, der Wiener ArbeitnehmerInnenförderungsfonds (waff), das AMS Wien und die Arbeiterkammer Wien geben jetzt den Startschuss für eine gemeinsame Zielgruppenstiftung für junge, arbeitslose Erwachsene, bei welcher der waff Stiftungsträger ist. Stadt Wien, AMS Wien und AK Wien stellen dafür 10 Millionen Euro bereit.

Jugendstiftung für Zukunftsberufe für insgesamt 800 arbeitslose junge WienerInnen

Die Jugendstiftung ist Teil des Wiener Corona Ausbildungspaketes. Damit sollen arbeitslose Jugendliche bis 25 Jahre, die z.B. ihren Lehrplatz verloren, die Ausbildung abgebrochen oder die trotz ihrer Ausbildung keine beruflichen Perspektiven haben, neue Ausbildungschancen erhalten. Sie bietet insbesondere Ausbildungsmöglichkeiten in Zukunftsberufen durch die Zusammenarbeit mit Schulen und Fachhochschulen. Rund 800 Jugendliche und junge Erwachsene können bis 2024 in die Stiftung eintreten. Finanziert wird die Stiftung durch die Stadt Wien, die AK Wien und das AMS Wien. Die Kosten dafür belaufen sich auf insgesamt rund 10 Millionen Euro .

“Wir müssen alles dazu tun, um die Spuren der Coronakrise möglichst rasch zu beseitigen.”

Renate Anderl

AK Präsidentin Renate Anderl: “Wir müssen alles dazu tun, um die Spuren, die die Coronakrise hinterlassen hat, möglichst rasch zu beseitigen. Das gilt besonders für den Arbeitsmarkt. Die Menschen müssen schnell wieder auf die Beine kommen.” Anderl: “Mit der Beteiligung der AK Wien an der Stiftung Jugend und Zukunftsberufe“ leisten wir einen konkreten Beitrag, um unsere Mitglieder zu unterstützen. Das ist wichtig und notwendig. Gleichzeitig ist aber auch die Bundesregierung gefordert, endlich ernsthafte Maßnahmen gegen die hohe Arbeitslosigkeit zu setzen. Wien zeigt mit diesem Beispiel vor, dass es geht.”

“Mit der Jugendstiftung wollen wir arbeitslosen Jugendlichen bis 25 Jahre unter die Arme greifen und ihnen eine zweite Chance auf Ausbildungen in Zukunftsberufen bieten.”

Michael Ludwig

Wiens Bürgermeister Michael Ludwig: “Mir ist es ein Herzensanliegen, dass alle Jugendlichen und jungen Erwachsenen eine vollwertige und qualitätsvolle Ausbildung bekommen. Wir können es nicht zulassen, dass junge Wienerinnen und Wiener in Folge der Coronakrise ohne Perspektive, ohne Job und ohne Zukunft dastehen. Wie dramatisch die Lage ist, zeigen die aktuellen Arbeitsmarktdaten. Unsere Antwort darauf ist das 17 Millionen Euro schwere Wiener Ausbildungspaket. Die Jugendstiftung ist ein wesentlicher Teil davon. Mit der Jugendstiftung wollen wir arbeitslosen Jugendlichen bis 25 Jahre unter die Arme greifen und ihnen eine zweite Chance auf eine Ausbildung insbesondere in Zukunftsberufen bieten.” Da seien LehrabbrecherInnen genauso willkommen wie AHS MaturantInnen oder sogar JungakademikerInnen, betont der Wiener Bürgermeister. Ludwig: ”Die Stiftung ist ein weiteres Beispiel, wie hervorragend die Zusammenarbeit mit den Wiener Sozialpartnern funktioniert. In Wien ziehen alle an einem Strang, wenn es darum geht die wirtschaftlichen-und arbeitsmarktpolitischen Folgen der Krise gut abzufedern. Das gilt ganz besonders für unsere Jugendlichen. Sie brauchen echte Perspektiven als Grundlage für einen guten Job und ein Einkommen, von dem man leben kann. Wir in Wien lassen niemanden im Stich!“

“Die Jugendstiftung Zukunftsberufe bringt Jugendlichen nicht nur neue Berufsperspektiven, sie leistet auch einen Beitrag zur Fachkräftesicherung von Wachstumsbranchen.”

Peter Hanke

Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke ergänzt: „Wir dürfen nicht zulassen, dass eine verlorene Generation entsteht mit negativen sozialen Folgen für unsere gesamte Gesellschaft. Junge Menschen brauchen echte Chancen. Gleichzeitig ist es auch von entscheidender Bedeutung, dass die Wirtschaft für eine nachhaltige Erholung gut qualifizierte Fachkräfte hat. Das gesamte Wiener Ausbildungspaket und insbesondere auch die Jugendstiftung Zukunftsberufe kann dazu einen wichtigen Beitrag leisten. So geben wir arbeitslosen jungen Menschen die Möglichkeit, sich speziell in Zukunftsbranchen wie Gesundheit- und Krankenpflege oder Informatik zu qualifizieren. Der waff, der seit nunmehr 25 Jahren ein Österreich weit anerkanntes hervorragendes Know How im Stiftungsmanagement hat, wird die Jugendstiftung umsetzen und betreuen.“

So funktioniert die Stiftung – der Weg zur Ausbildung für einen Zukunftsberuf:

InteressentInnen können sich über die Homepage des waff unter https://www.waff.at/beruf-weiterbildung/abschluesse-nachholen/jugendliche/jugendstiftung/ registrieren. Wichtig ist, dass sie vorab mit ihrem/ihrer AMS-BeraterIn klären, ob und wie lange sie einen Anspruch auf Arbeitslosengeld haben. Der Anspruch auf Arbeitslosengeld ist die Voraussetzung für die Teilnahme an der Stiftung. Nach der Registrierung nehmen die MitarbeiterInnen des waff Kontakt auf und klären in einem kurzen Gespräch die Details. Wer in die Stiftung eintritt, erhält Unterstützung bei der Wahl der richtigen Ausbildung, die Ausbildungskosten werden finanziert, Hilfe gibt’s auch bei der anschließenden Jobsuche. Während der Ausbildung erhalten die TeilnehmerInnen Schulungsarbeitslosengeld. Ausbildungen sind bis zu 3 Jahren möglich und reichen vom Nachholen des Schulabschlusses über den Lehrabschluss bis hin zum Bachelorstudium. Unter Zukunftsberufe werden im Rahmen der Stiftung alle Ausbildungen im Bereich der Gesundheits- und Pflegeberufe, der IT-Bereich, Berufe im Bereich Umwelt, Klima und Energie, Pädagogik und Soziales sowie im kaufmännischen Bereich mit Schnittpunkten zur Digitalisierung verstanden.