Wirtschaftsstandort Wien

Status quo und Herausforderungen

 

Wirtschaftseinbruch durch COVID-19 Pandemie

Wien zählt zu den erfolgreichen Wirtschaftsregionen Europas. Im fünften Bericht zur internationalen Wettbewerbsfähigkeit Wiens (WIFO, 2021) nahm Wien Platz 20 unter 58 sogenannten erstrangigen Metropolregionen ein. Die Erholung nach der Wirtschaftskrise der Jahre 2008 und 2009 wurde im Frühjahr 2020 durch die COVID-19 Pandemie mit einer starken Rezession (BIP -6,5%) und den damit einhergehenden schwerwiegenden Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt unterbrochen.

CovidWirtschaftskrise und Aufschwung

Mitte März 2020 wurde ein weitreichender Lockdown des wirtschaftlichen und kulturellen Lebens in Österreich verordnet, der österreichweit und in Wien gravierende Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt hatte. Das WIFO hat für die Stadt Wien analysiert, dass mehr als zwei Drittel der Wiener Erwerbstätigen von den wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Krise betroffen waren. Vor allem in den Branchen Beherbergung und Gastronomie, Verkehr und Lagerei, Sonstige Dienstleistungen sowie der Kunst- und Unterhaltungsbereich.

Im Jahr 2020 brach die Wirtschaftsleistung in Österreich um -6,5 % ein. Mit dem Aufschwung 2021 und 2022 (vorläufige Berechnung des WIFO +4,6% und +4,7%) stieg die Zahl der unselbständigen Beschäftigung gegenüber dem Vorkrisenjahr (2019) um +3,9 % und die Zahl der Arbeitslosen (inkl. Maßnahmenteilnahmen) sank um -1,7 %.

Nach den Prognosen vom Dez 2022 wird für das Jahr 2023 eine wirtschaftliche Stagnation erwartet, begleitet von hoher Inflation. Dabei könnte die Zahl der Beschäftigten noch geringfügig steigen, aber auch die Zahl der Vormerkungen beim AMS wird wieder etwas nach oben gehen.

Die Krise für Qualifizierung nutzen

Die Zielsetzung des Qualifikationsplans Wien 2030 ist, Wiener*innen ohne abgeschlossene Berufsausbildung bei der Höherqualifizierung zu unterstützen und Beschäftigten, die unter ihrer Qualifikation arbeiten, bessere Berufschancen zu eröffnen. Vor der Corona-Krise ging man davon aus, dass in Wien die Beschäftigung weiter wachsen wird, und zwar vor allem in Bereichen, die zumindest eine mittlere oder höhere Qualifikation erfordern. Unter den geänderten Rahmenbedingungen der COVID-Krise hat die Qualifizierung und berufliche Weiterbildung nach wie vor einen zentralen Stellenwert, denn in den Spitzenfeldern der Wiener Wirtschaft, die der Krise standhalten können, sind Fachkräfte gefragt. Die Stadt Wien stellte Sondermittel zur Verfügung, mit denen folgende Schwerpunkte gesetzt wurden:

  • der Ausbau der Überbetrieblichen Lehrausbildung in Wien, um die berufliche Erstausbildung sicher zu stellen
  • Förderung von Betrieben, die Lehrlinge einstellen
  • die Qualifizierung von arbeitslosen Jugendlichen für Zukunftsberufe
  • die Nutzung von Kurzarbeit für berufliche Weiterbildung
  • der Ausbau von Arbeitsstiftungen für Mitarbeiter*innen die von Insolvenzen betroffen sind
  • Verlängerung und Ausbau der Joboffensive 50plus, um ältere Arbeitslose wieder in Beschäftigung zu bringen
  • Förderung für die Weiterbildung in unternehmerischen Kompetenzen von Ein-Personen-Unternehmen
  • Ausweitung der Förderung von Weiterbildung von Frauen auf bis zu 5.000 Euro
  • Schaffung des Wiener Ausbildungsgeldes von 400 Euro für die Weiterbildung im Pflege- und Pädagogikbereich im Rahmen des Programms Jobs PLUS Ausbildung