Hanke: Neuer Weiterbildungsrekord bei beschäftigten Wiener*innen

11. März 2024
(c) David Bohmann / Auf dem Foto sind von links nach rechts zu sehen: Monika Nigl, Leiterin des waff-Beratungszentrums für Beruf und Weiterbildung, Katrin Hofer, waff-Kundin, Günter Hefler, Sozialwissenschafter von 3s research & consulting, Sabrina und Stjepan Ruzic, waff-Kund*innen und Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke.

13.084 Wiener*innen wurden 2023 mit 17,7 Mio. Euro gefördert

Wien erlebt aktuell einen dynamischen Arbeitsmarkt, dem ein teilweise hoher
Fachkräftebedarf in Zukunftsbranchen zugrunde liegt. In Wien werden jährlich rund
490.000 Dienstverhältnisse neu begründet. Das Wirtschaftsforschungsinstitut WIFO
rechnet von 2021 bis 2028 mit 65.100 zusätzlichen Beschäftigungsverhältnissen. Die
großen Veränderungsprozesse der Digitalisierung und Ökologisierung stellen neue
Anforderungen an die Qualifikationen der Beschäftigten.
Viele Wiener*innen nehmen die Dynamik am Arbeitsmarkt zu Recht als Chance wahr und
sind in Aus- und Weiterbildung aktiv geworden. Das Ergebnis ist ein neuer Förderrekord
des waff im Jahr 2023. Insgesamt 13.084 beschäftigte Wiener*innen haben sich mit
Unterstützung des waff aus- und weitergebildet und Förderungen in Höhe von 17,7
Millionen Euro erhalten. Das sind Steigerungen von 18 Prozent bei den Kund*innen und
45 Prozent bei den Förderungen gegenüber 2022.
Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke sieht darin einen Ausdruck für das hohe Engagement der
Wiener*innen: „Die vielen motivierten Beschäftigten investieren viel Zeit und Energie in
ihre Aus- und Weiterbildung und in das Ziel, im Beruf voranzukommen. Sie sind ein
Geschenk für die Wiener Wirtschaft. Gleichzeitig zeigt der Förderrekord aber auch einen
gestiegenen Wunsch, die aktuelle Berufssituation verbessern und mit neuen
Qualifikationen durchstarten zu wollen.“

waff unterstützt bei Wunsch nach beruflicher Veränderung

Laut einer aktuellen Umfrage eines Personaldienstleisters sind viele Arbeitnehmer*innen
bei ihrem aktuellen Arbeitgeber unzufrieden, zwei Drittel der Beschäftigten wollen heuer
sogar den Job wechseln. Mit dem waff-Beratungszentrum für Beruf und Weiterbildung hat
die Stadt Wien ein einzigartiges Instrument, die Arbeitnehmer*innen bei beruflicher
Veränderung und Weiterentwicklung zu unterstützen.

Ich ermutige alle Wiener*innen, ihr berufliches Weiterkommen selbst in die Hand zu nehmen und lade sie ein, unsere waff-Angebote aktiv zu nutzen. Gerade in Zeiten, in denen durch die Teuerung das Geld knapper ist, will der waff möglichst Vielen unkompliziert Aus- und Weiterbildung ermöglichen.

Monika Nigl, Leiterin des waff-Beratungszentrums für Beruf und Weiterbildung

Wien wächst und hat mittlerweile über zwei Millionen Einwohner*innen. Ein guter Teil des
Wachstums geht auf Zuwanderung zurück. Migrant*innen machen 55 Prozent der
beschäftigten waff-Kund*innen aus. Sie müssen am Arbeitsmarkt oft Frustrationen
erleben, weil ihre mitgebrachten Bildungsabschlüsse in Österreich nicht anerkannt
werden. Gleichzeitig sinken die Chancen am Arbeitsmarkt und das Arbeitslosigkeitsrisiko
steigt für Arbeitnehmer*innen ohne formalen Abschluss. Mehr als die Hälfte der
arbeitslosen Wiener*innen verfügt maximal über einen Pflichtschulabschluss. Für diese
Menschen ist das waff-Angebot besonders umfangreich. Um etwa einen Lehrabschluss
nachzuholen sind Förderungen von bis zu 5.000 Euro möglich. Deutschkurse sind für
viele der erste Schritt auf dem Weg zu einem besseren Job. „Gerade die Unterstützung
von Wiener*innen in unsicheren Arbeitsverhältnissen liegt mir besonders am Herzen und
genau für diese Menschen ist der waff die richtige Anlaufstelle“, betont Wirtschaftsstadtrat
Hanke.

Ein wesentliches Ziel des waff ist die Gleichstellung am Arbeitsmarkt. Noch immer
erhalten vollzeitbeschäftigte Frauen in Wien rund 10,8 % weniger Einkommen als Männer
(Österreich: 16,6 %). Angesichts dieser Situation stärkt der waff Frauen mit konkreten
Programmen und unterstützt sie beim beruflichen Weiterkommen. Diese Angebote finden
großen Zuspruch. „Wir machen den Wiener Arbeitnehmer*innen Mut zur beruflichen
Veränderung, mit kostenloser Beratung und finanzieller Unterstützung bei beruflicher
Weiterbildung. Ich bin stolz darauf, dass zwei Drittel unserer Kund*innen Frauen sind“, so
Monika Nigl.

Erfolgskonstellation: Persönliche Bereitschaft trifft auf waff-Unterstützung

Sozialwissenschaftler Günter Hefler von der 3s research & consulting beschäftigt sich seit
über 20 Jahren in nationalen und internationalen Forschungsprojekten mit den Themen
Lebenslanges Lernens und berufliche Weiterbildung. Hefler sieht in der hohen Zahl der in
einem Jahr erreichten Wiener*innen einen großen Erfolg: „Wenn man bedenkt, dass die
Bereitschaft, sich auf den Weiterbildungsweg zu machen, die eigentlich knappe
Ressource der Menschen ist, ist dieser Erfolg sehr hoch einzuschätzen. Denn während
zwei Drittel der Erwachsenen mindestens einmal im Leben ihre Bildungs- und
Berufslaufbahn neu gestalten, ist es in einem Jahr nur jede/jeder 20.Beschäftigte. Für
diese Wiener*innen bietet der waff mit seinem über Jahrzehnte verlässlichen Angebot aus
Beratung und Förderung aus einer Hand eine wesentliche Unterstützung.“
Beispielhaft für die Kund*innen des waff stehen Katrin Hofer sowie Sabrina und Stjepan
Ruzic. Katrin Hofer hat bereits 2013 eine Ausbildung mit Unterstützung des waff gemacht.
2023 hat sie begonnen, sich mit der Beratung und Förderung des waff gezielt von der
Mentoring-Beraterin zu einer Leitungsfunktion zu entwickeln. Sabrina und Stjepan Ruzic
haben sich als Ehepaar entschlossen, beruflich voranzukommen. Beide haben eine Lehre
abgeschlossen und die Dienstprüfung im Bundesdienst absolviert. Mit Förderung des waff
haben sie vor Kurzem die Berufsreifeprüfung erfolgreich bestanden.

waff-Förderungen für Wiener*innen

Grundsätzlich ist eine Basisförderung für berufsbezogene Aus- und Weiterbildung für alle
Wiener Arbeitnehmer*innen in der Höhe von 300 Euro möglich. Je nach Einkommen und
Ausgangsqualifikation betragen die Förderungen sogar bis zu 5.000 Euro.

Ausblick 2024: Trend zu Aus- und Weiterbildung setzt sich fort

2024 setzt sich der Trend von 2023 fort: Die Wiener*innen fragen das Angebot an
Beratung und Förderung des waff stark nach. In den ersten beiden Monaten haben sich
bereits rund 3.000 Wiener*innen mit Unterstützung des waff auf den Weg gemacht und
Aus- und Weiterbildungen begonnen. Dafür stehen heuer rund 18,4 Millionen Euro zur
Verfügung.

Über die waff-Angebote wird breit informiert, etwa bei Vor-Ort Beratungen in den
Bezirken, Info-Veranstaltungen und Workshops. Die Weiterbildungsdatenbank
www.weiterbildung.at ist eine der umfangreichsten in Österreich.

Interessierte können einen Beratungstermin beim waff unter 01 21748 555 oder online
vereinbaren. Das waff-Beratungszentrum für Beruf und Weiterbildung befindet sich in der
Lassallestraße 1/4. Stock, 1020 Wien.

Rückfragehinweis:
Johann Baumgartner
Mediensprecher waff
Tel.: 01 21748 330
E-Mail: johann.baumgartner@waff.at