Gaal/Hanke: 1,3 Millionen mehr Budget für waff-Programme für Frauenförderung

27. September 2020
Stadträtin Kathrin Gaal und Stadtrat Peter Hanke mit waff Kundin Klaudija Leisentritt im Hof des waff
(c) PID/Bohmann

Insgesamt fast 10 Mio. Euro: waff stärkt Wienerinnen im Beruf mit bis zu 5.000 Euro für Weiterbildung bei beruflicher Veränderung und für den Wiedereinstieg nach der Babypause

Frauen stellt die Coronakrise vor besonders große Herausforderungen. Homeoffice, Homeschooling und die Betreuung von Kindern unter einen Hut zu bringen, bedeutet für viele eine große Mehrfachbelastung. Als Konsequenz daraus laufen Frauen auch Gefahr, aus dem Berufsleben hinaus gedrängt zu werden.
„Um den Wienerinnen im Beruf den Rücken zu stärken, werden wir daher die Frauenförderprogramme des waff mit Jänner 2021 auf fast 10 Millionen Euro aufstocken“, kündigen Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke und Frauenstadträtin Kathrin Gaal an. „Wir wollen damit sicherstellen, dass Weiterbildung gerade auch für Frauen finanzierbar bleibt. Denn angesichts der immer noch bestehenden Einkommensunterschiede zwischen Frauen und Männern treffen Frauen die Gehaltseinbußen – etwa durch Kurzarbeit – besonders hart“, so die StadträtInnen.
„Frauen, die im Beruf weiterkommen oder sich verändern wollen, können künftig mit bis zu 5.000 Euro für ihre Weiterbildung rechnen. Damit bieten wir über 4.000 Frauen und WiedereinsteigerInnen neue und bessere Jobchancen“, betont Hanke.

„1,3 Millionen Euro mehr für die waff-Frauenprogramme bedeuten eine wichtige Unterstützung – gerade in der Corona-Krise. Es ist die richtige Initiative zum richtigen Zeitpunkt“

Kathrin Gaal

„Für viele Frauen hat sich durch die Corona-Krise die finanzielle Situation verschlechtert – etwa durch Kurzarbeit oder durch die Unsicherheit, wie es mit dem Job überhaupt weitergeht. Dass es jetzt 1,3 Millionen Euro mehr für die waff-Frauenprogramme gibt, freut mich sehr. Es ist die richtige Initiative zum richtigen Zeitpunkt“, so Frauenstadträtin Kathrin Gaal. Und: „Bessere Jobchancen für Frauen sind ein wichtiger Beitrag zum Schließen der Einkommensschere.“
Vor kurzem besuchte die Frauenstadträtin den waff und tauschte sich mit Kundinnen über ihre aktuellen Probleme und Sorgen aus. Was dabei klar herauskam: Gerade für Frauen ist die Finanzierung von Weiterbildung oft ein Problem, vor allem wenn es sich dabei um höherwertige Qualifizierungen handelt. Was den Kundinnen besonders wichtig war – neben der finanziellen Unterstützung -, ist die Beratung. Die Stärkung der Frauen durch die waff-Expertinnen ist dabei besonders wichtig.

„Mit ist es besonders wichtig, Frauen für die digitalen Herausforderungen im Job gut zu unterstützen, sie sollen zu Gewinnerinnen der Digitalisierung werden“

Peter Hanke

„Auch wenn wir in Wien hinsichtlich der Gleichstellung von Frauen und Männern am Arbeitsmarkt auf einem guten Weg sind, ist das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht. Daher lassen wir in Wien nicht locker und setzen in der Arbeitsmarktpolitik konsequent auf die Förderung von Frauen. Die Angebote des waff für Frauen im Beruf und für WiedereinsteigerInnen leisten dazu einen wesentlichen Beitrag. Was mir besonders wichtig ist, Frauen bei den digitalen Herausforderungen im Job gut zu unterstützen. Sie sollen zu Gewinnerinnen der Digitalisierung werden. Deswegen haben wir bei den Unterstützungsangeboten des waff darauf besonderes Augenmerk gelegt“, so Finanzstadtrat Peter Hanke. Der Stadtrat verweist dabei auf das gemeinsame Förderprogramm mit der AK, den Digi-Winner, sowie auf spezielle Workshop-Angebote insbesondere auch für Einsteigerinnen im Rahmen der waff Frauenprogramme.

"Zum waff zu gehen, war definitiv die beste Entscheidung. Ich habe eine tolle Beraterin, die mir echt geholfen und mich in meiner Entscheidung auch total bestärkt hat."

Klaudija Leisentritt

Mit den waff-Frauenprogrammen von der Fluglinie zur Fahrlehrerin: „Zum waff zu gehen, war definitiv die beste Entscheidung“

Klaudija Leisentritt arbeitet bei einer Fluglinie im Bodenpersonal und ist derzeit in Kurzarbeit: „Die ganze Branche ist durch Corona in einer extrem schwierigen Situation. Das ist kein Geheimnis. Vor Corona hätte ich nicht im Traum daran gedacht, dass ich mir mal Sorgen um meinen Job machen muss. Aufgrund von Corona kam es aber ganz anders. Ich habe einfach nicht mehr gewusst, wie es beruflich weitergehen soll. Gelernt habe ich Reisebüroassistentin. Das ist aber derzeit auch eine Sackgasse. Ich habe ja noch länger zu arbeiten und mir war bald klar, dass ich mich beruflich komplett verändern möchte und muss“, erzählt Leisentritt.

„Ich habe mit meinen Söhnen im Rahmen ihrer Führerscheinausbildung L- Übungsfahrten gemacht und bin zweimal über Plakate gestolpert, dass FahrlehrerInnen gesucht werden. Und plötzlich kam mir die Idee, das ist der richtige Weg. Was mich zunächst geschreckt hat, waren die hohen Ausbildungskosten von rund 3.500 Euro. Meine Nichte hat mir dann den waff empfohlen. Zum waff zu gehen, war definitiv die beste Entscheidung. Ich habe eine tolle Beraterin, die mir echt geholfen und mich in meiner Entscheidung auch total bestärkt hat. Als ich dann die Zusage bekam, dass meine Ausbildung zu 90 Prozent vom waff gefördert wird, habe ich einen Luftsprung gemacht. Ich habe schon viele Stunden im Ausbildungszentrum verbracht und mir macht es riesigen Spaß. Ich bin für diesen Job absolut die Richtige, denn ich habe Nerven aus Stahl.“

FRECH – Frauen ergreifen Chancen – für beschäftigte Wienerinnen, die beruflich neu durchstarten wollen: Bis zu 5.000 Euro Förderung

Mit FRECH unterstützt der waff berufstätige Frauen unabhängig von ihrer Ausbildung bei grundlegenden beruflichen Veränderungen. Frauen, die nicht mehr als 1.800 Euro netto im Monat verdienen, können bei ihrer beruflichen Weiterbildung ab 1.1.2021 mit bis zu 5.000 (bisher 3.700) vom waff rechnen. Fakt ist: Beschäftigte Frauen – vor allem jene, die in Teilzeit bzw. in schlecht bezahlten Jobs arbeiten -, bleiben auch bei der Weiterbildung im Betrieb oft auf der Strecke. Mit seinem speziellen Programm „FRECH – Frauen ergreifen Chancen“ unterstützt daher der waff beschäftigte Wienerinnen dabei, sich beruflich neu zu orientieren. Wesentlicher Bestandteil des waff-Programms neben finanzieller Unterstützung: professionelles Coaching, um den Frauen Mut zu machen, beruflich neue Wege zu gehen und sie Schritt für Schritt auf ihrem Veränderungsweg zu begleiten.

Gezielte Unterstützung für WiedereinsteigerInnen nach der Karenz

Das waff-Programm „Karenz und Wiedereinstieg“ richtet sich nicht nur an Frauen, sondern ganz bewusst auch an Männer, die nach der Babypause wieder gut in den Job einsteigen wollen. So unterstützt der waff bei der optimalen Planung des Aus- und Wiedereinstiegs.
Konkret hilft der waff schon vor dem Jobausstieg, wenn sich so wichtige Fragen stellen, wie etwa:

  • Kann ich in meinen alten Job zurück? Kann ich die Karenz für eine Weiterbildung nutzen?
  • Was kann ich tun, damit mir der Aus- und Wiedereinstieg gut gelingt?

Ist eine Aus- oder Weiterbildung notwendig, gibt es ab Jahresbeginn 2021 bis zu 4.000 Euro (bisher 2.700) für Weiterbildung.

Neben finanzieller Unterstützung für Weiterbildung bieten beide waff Programme vor allem persönliche Beratung und ein Begleitprogramm mit Workshops, insbesondere zum Thema Digitalisierung und Job, aber auch etwa zu Fragen der Vereinbarkeit von Beruf und Familie, oder wenn es ums Gehalt geht. Übrigens sind insgesamt 60 Prozent aller KundInnen des waff Frauen.

Aktuelle Initiativen:

  • Im November 2020 wird die bereits erfolgreiche Workshop-Reihe gemeinsam mit dem Frauenservice Wien „Frauen fragen Frauen #digital# geht vieles mehr!?“ fortgesetzt.
  • Erst seit März online ist die vom waff eingerichtet facebook Gruppe „Wienerinnen im Beruf“. Dort können sich Frauen vor allem auch zu diesem Thema austauschen, es gibt auf dieser Plattform aber auch wichtige Tipps und Infos. Die Gruppe nutzen bereits über 1.200 Teilnehmerinnen.

https://www.facebook.com/groups/209606883568854/
Information: waff Beratungszentrum für Beruf und Weiterbildung;
Nordbahnstraße 36, 1020 Wien
Tel. 217 48 – 555
www.waff.at