Der Wiener Arbeitsmarkt

Der waff beobachtet die Entwicklungen am Arbeitsmarkt in Wien genau. Das ist wichtig, um die Unterstützung gut auf die Bedürfnisse der Arbeitnehmer*innen abzustimmen und weiterzuentwickeln.

Nach der Schockwelle, die die Corona Pandemie im März 2020 am Wiener Arbeitsmarkt auslöste, setzte Ende 2021 wirtschaftliche Erholung mit wachsender Beschäftigung und einem Rückgang der Arbeitslosigkeit ein. Der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine, der im Februar 2022 begann, hat die optimistischen Erwartungen gedämpft und eine hohe Inflation und Teuerung in allen Lebensbereichen zur Folge gehabt. Das Wifo prognostizierte für 2023 erstmals seit den 1970er Jahren eine Stagflation mit weiter steigender Inflation und wirtschaftlicher Stagnation.

Aktuell hat Wien 1,9 Mio. Einwohner*innen, die Bevölkerung wächst weiter. Laut aktuellen Prognosen wird die Zahl bis 2025 auf über 2 Mio. steigen. Entsprechend nimmt auch das Arbeitskräfte-Angebot am Wiener Arbeitsmarkt zu. Die Zahl der Beschäftigten steigt und die Arbeitslosigkeit ist rückläufig. Gleichzeitig gibt es einen wahrnehmbaren Bedarf an Fachkräften in verschiedenen Berufen und Brachen, wie dem Gesundheits- und Pflegebereich, im Bildungsbereich, bei IT-Kräften und in klimarelevanten Berufen.

Fakten zum Wiener Arbeitsmarkt 

  • 21 % der österreichischen Bevölkerung wohnt in Wien.
  • 23 % aller unselbständig Beschäftigten arbeiten in Wien.
  • 48 % aller Beschäftigten in Wien sind Frauen
  • 25 % des Brutto-Inlandsprodukts wird in Wien erwirtschaftet.
  • mit 53.000 Euro Brutto-Regionalprodukt pro Kopf liegt die Wertschöpfung in Wien um 17 % über dem österreichischen Durchschnitt.
  • 274.000 Pendler*innen kommen zum Arbeiten nach Wien.
  • Der Wirtschaftsstandort ist geprägt von wissensbasierter Dienstleistung, seine Wachstumspotenziale liegen in Bereichen, in denen gut qualifizierte Arbeitskräfte gebraucht werden.

Der Wiener Arbeitsmarkt in Zahlen

Zum Wiener Arbeitsmarkt erstellen wir jeden Monat die wichtigsten Statistiken auf einen Blick. Aktuelle Reports zum Arbeitsmarkt finden Sie rechts im Download-Bereich.

2022 stieg das Arbeitskräfte-Potenzial (Summe der Beschäftigten und Arbeitslosen) in Wien um 0,7 %. Im Vergleich zum Vorkrisenjahr 2019 gab es 2022 um 33.728 mehr unselbständige Beschäftigungsverhältnisse, ein Anstieg um 3,9 % auf insgesamt 897.845 Beschäftigungsverhältnisse (48 % davon Frauen). Im Jahresschnitt 2022 waren 138.341 Personen arbeitslos, das sind 2.373 Personen bzw. 1,7 % weniger als im Jahr 2019 (Vorkrisenjahr).

Der waff kooperiert in Bezug auf die Analyse des Wiener Arbeitsmarkts eng mit der Stadt Wien, Magistratsabteilung 23-Wirtschaft, Arbeit und Statistik. Neben den vom waff beauftragten Studien und Strukturanalysen finden sie hier weitere Informationen zum Wiener Wirtschaftsstandort und Arbeitsmarkt:
https://www.wien.gv.at/wirtschaft/standort/publikationen.html#kon.

Je besser die Bildung, desto besser die Zukunft.

47 Prozent der Wiener Arbeitslosen haben maximal einen Pflichtschulabschluss. Die Arbeitslosenquote für Personen mit maximal Pflichtschulabschluss lag bei 30 Prozent, für jene mit Lehrabschluss hingegen bei 11 Prozent (Werte für 2022).

Zahlreiche Studien zur Beschäftigungsentwicklung verdeutlichen den Zusammenhang zwischen geringer formaler Bildung und Arbeitslosigkeit:

Für Wien wird weiterhin Beschäftigungswachstum prognostiziert, vor allem für Berufe welche höhere Qualifikationen voraussetzen.