Mit der Joboffensive 50plus zum Traumjob

Mit der Joboffensive 50plus zum Traumjob

Robert Kubena verliert mit  51 Jahren seinen Job. Durch die Joboffensive 50plus hat er jetzt einen neuen Arbeitsplatz in einem Bereich, der ihn total fasziniert.

Es gibt Momente, da ist man ganz in seinem Element. Wenn Robert Kubena durch die schwarze Halle schlendert, ist das so ein Moment. Er trägt Hemd und Jeans, die Füße stecken in grauen Filzschlapfen. Eine Vorsichtsmaßnahme, um keinen Staub oder Dreck über die Schuhsohlen in das Labor zu tragen. Sie dämpfen seine Schritte, als er durch das Labor schlendert. Immer wieder bleibt er stehen, zeigt auf Wunderdinge: „Das ist die Ulbricht-Kugel. Mit der führt man Lichtstrombestimmungen durch,“ sagt er dann. Oder: „Das ist der Doppelmonochromator.“

Vor einem Raum mit schwarzem Teppichboden streift er die Schlapfen ab. Darin steht eine Art Rahmen, daran schwenkbare Anbauten: das Goniophotometer, mit dem man goniometrische Messungen macht. „Das ist unser Hauptzugpferd“, sagt der 52-Jährige und lächelt verhalten. Man will ihm kaum glauben, wenn er sagt: „Ich wusste nicht, dass es diesen Job hier überhaupt gibt.“ 

Neue Chancen: Mit der Joboffensive 50plus

Im September 2019 ist der Wiener arbeitslos. In seiner letzten Stelle war er unter anderem für die Programmierung von Klimaanlagen für Schienenfahrzeuge und deren Inbetriebnahmen zuständig, auch in Spanien. Zehn Jahre macht er das, dann kommt die Kündigung. „Ich bin nicht freiwillig gegangen. Die Firma musste aus wirtschaftlichen Gründen Leute freisetzen“, formuliert er diplomatisch. Robert Kubena stellt sich für Stellen im Bereich Programmierung vor. Genommen wird er nicht. „Manchmal war es relativ knapp. Aber ich war durch den letzten Job sehr spezialisiert. Die Leute brauchten dann doch noch etwas anderes.“

Am 18. September – er weiß das Datum noch genau – geht Robert Kubena zu einer Veranstaltung der Joboffensive 50plus. Dort lernt er Oberstadtbaurat Rudolf Hornischer kennen. Er leitet das lichttechnische Labor, das zur Prüf-, Inspektions- und Zertifizierungsstelle (MA 39) der Stadt Wien gehört. Dafür sucht er einen neuen Mitarbeiter. Robert Kubena ist interessiert.

Elektromagnetische Wellen und ihre Effekte haben mich schon immer fasziniert. Man kann durch sie ein Lied im Radio hören oder mit einem Laser schneiden. Licht ist auch eine elektromagnetische Welle und die Physik dahinter interessiert mich sehr

Robert Kubena, Lichttechniker
Robert Kubena im Raum, in dem das Goniophotometer steht

Es folgt das erste, dann das zweite Bewerbungsgespräch. Dann die Zusage. Sein erster Arbeitstag – auch das weiß Robert Kubena noch genau – ist der 9. Dezember 2019. Fragt man seinen Vorgesetzten Rudolf Hornischer, warum er sich für Robert Kubena entschieden hat, antwortet der: „Er ist Diplomingenieur der Elektrotechnik. Ich dachte mir, das könnte gut passen. Er war schlicht der beste Kandidat“. Die Freude bei seinem neuen Mitarbeiter ist groß. „Ich weiß nicht, wie lange ich noch gesucht hätte, hätte ich diesen Job nicht bekommen“, sagt der 52-Jährige.

An diesem Tag im Oktober 2020 steht der schlanke Mann im Fotobiologie-Labor. Dort wird geprüft, wie schädlich verschiedene Leuchten für das Auge sind. „Wir prüfen speziell auf Blaulichtgefährdung. Hier arbeitet man alleine, abgeschottet, es ist total ruhig.“, erklärt Robert Kubena. In nächster Zeit wird er den fotobiologischen Bereich übernehmen. Zusätzlich fährt er zu Außenmessungen. „Da sind wir im Fußballstadion, auf der Straße oder in der Eishalle. Das ist das andere Extrem, man ist draußen, umgeben von Menschen.“ Diese Abwechslung gefällt ihm besonders an seinem Job sagt Robert Kubena.

Durch die Joboffensive 50plus werden Robert Kubenas Lohnkosten für ein Jahr gefördert. Sein Vorgesetzter Rudolf Hornischer plant, seinen neuen Kollegen nach Ablauf der Förderung fix einzustellen. Und Robert Kubena? „Ich möchte hier bleiben. Ich finde die Arbeit einfach hochspannend,“ sagt der 52-jährige. Dann sieht man, hier in der Dunkelheit des Labors, seine Augen strahlen.

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