Vom Flugbegleiter zum Social Media Manager
Peter Herzfeld ist seit vielen Jahren Flugbegleiter. Die Corona-Krise und die Kurzarbeit bringen ihn allerdings zum Umdenken und beschleunigen die Veränderung im Job. Jetzt macht er – mit Hilfe des waff – einen Lehrgang zum Social Media Manager.
Peter Herzfeld nimmt sein Smartphone vom Cafétisch und ruft ein Posting auf seiner Facebook-Seite auf: das Foto eines Buches. Der Titel: „Follow Me – Erfolgreiches Social Media Marketing mit Facebook, Instagram, Pinterest und Co.“ Zu dem Foto hat Peter Herzfeld einen Begleittext verfasst. Er beginnt ihn mit: „Mit diesem Buch schlage ich ein neues Kapitel in meinem Leben auf, denn im Herbst drücke ich wieder die Schulbank.“ Er wird das erste Mal seit 16 Jahren sein.
Vom Clubbing in die Lüfte
Nach der Matura steigt der 49-jährige direkt ins Erwerbsleben ein. Er ist für eine Veranstaltungsgruppe tätig, die Clubbings organisiert, macht „Promotion, Public Relations und Art Direction“, wie er selbst beschreibt. Viele Kompetenzen eignet er sich selbst an, mit „Learning by doing“. Es sind Aufgaben, die zu seiner Lebensphase und seiner Persönlichkeit passen, denn: „Ich mag kreative Arbeit, habe eine Liebe zur Musik und zu Menschen.“


Nach einiger Zeit bei einer Agentur macht er sich selbständig – bis der Wunsch nach Beständigkeit größer wird. „Ich wollte einer strukturierten Arbeit nachgehen und im Angestelltenverhältnis etwas Neues lernen“, erklärt Peter Herzfeld die Entscheidung, die ihn schließlich in die Lüfte befördert.
Es ist das Jahr 2004. Der damals 33-jährige sieht eine Ausschreibung in einer Tageszeitung. Eine Airline sucht Flugbegleiter. „Ich bin immer gerne gereist. Außerdem habe ich gute Sprachkenntnisse. Ich habe italienische Wurzeln und wegen eines Austauschjahres in den USA spreche ich gut Englisch. Das waren große Vorteile.“ Peter Herzfeld bekommt den Job – und bleibt 16 Jahre lang Flugbegleiter.
„Ich hätte auch nie geglaubt, dass ich das so lange machen werde. Aber die Arbeit hat mir immer Spaß gemacht, der Zusammenhalt unter den Kollegen war und ist sehr stark.“ Das Unternehmen kommt ihm entgegen, als er im Jahr 2013 Teilzeit arbeiten will. Neben seinem Job kehrt Peter Herzfeld zu seinen Wurzeln zurück und arbeitet in der Marketingagentur eines Bekannten, mit dem er früher eng zusammenarbeitete. Es ist eine Lösung, die für ihn auch als Vater gut funktioniert.
Weiterbildung in der Kurzarbeit
Doch dann tritt – wie bei so vielen Menschen – Corona auf den Plan. Der weltweite Flugverkehr kommt zum Erliegen. Die Abfertigungen laufen stockend, viele Verbindungen sind bis heute eingeschränkt. In der Kurzarbeit fliegt Peter Herzfeld viel weniger. Er kommt ins Grübeln. Welche Möglichkeiten hat er, abseits des Flugbetriebs?
Ich hoffe, dass ich noch lange in meinem Beruf bleiben kann. Ich habe immer noch Spaß bei der Arbeit. Aber ich möchte mich absichern, damit ich auch andere Möglichkeiten habe.
Peter Herzfeld, Flugbegleiter
In seinem Facebook-Posting fasst er den Grund für seine Entscheidung – eine Weiterbildung zum Social Media Manager – zusammen. „Jetzt in Zeiten wie diesen hat sich viel ins Web verlagert und so war dies eine einfache logische Entscheidung mich upzugraden und upzudaten.“ Das deckt sich auch mit seiner kreativen und sozialen Persönlichkeit, denn: „Social Media ist eine Art von Kommunikation, die von Mensch zu Mensch funktioniert. Und es ist auch kreative Arbeit.“ Mit der Fortbildung will er: „Lernen, wie Google Analytics funktioniert und wie man Pixel richtig einsetzt. Auch Krisenkommunikation finde ich sehr spannend.“
Social Media Manager werden – So hilft der waff
Schließlich fehlt noch die Finanzierung. Über einen Anruf beim AMS kommt Peter Herzfeld zum waff und vereinbart einen Beratungstermin. „Mein Berater war wahnsinnig nett“, sagt er. Peter Herzfeld eröffnet seinem waff-Berater den Plan, sich zum Social Media Manager weiterzubilden. Nach einer kurzen Nachdenkzeit kommt er mit dessen Unterstützung zum Ergebnis, dass ein Diplomlehrgang beim WIFI der passende Weg ist. Peter Herzfeld bekommt Geld über den Digi-Winner: Das ist eine Förderung für Wienerinnen und Wiener, die sich im digitalen Bereich beruflich weiterentwickeln wollen. Für ihn heißt das: Nach Abschluss des Kurses bekommt er 80% der Kurs-Kosten zurück.
In wenigen Wochen startet der Diplomlehrgang. Seine neu gewonnenen Fähigkeiten will Peter Herzfeld in der Agentur einsetzen, für die er bereits arbeitet. „Damit können wir unser Portfolio um den Social-Media-Bereich erweitern“, plant er. Unter dem Facebook-Posting, das bereits 90 Likes hat, fasst er zusammen: „Ich bin schon sehr gespannt auf diese Reise. Und das Großartige daran: Der waff unterstützt mich dabei.“