IKT-Branche und IT-Fachkräftebedarf in Wien

Hintergrundwissen

Ein erster Blick auf die Folgen der digitalen Transformation zeigt bereits, mit welcher Vielfalt an Handlungsfeldern dieser Themenkomplex verbunden ist. An die Auseinandersetzung mit Kompetenz- und Qualifikationsbedarfen, mit dem dieser Strukturwandel einhergeht, reihen sich auch sämtliche Fragestellungen zum IT-Fachkräftebedarf einzelner Branchen und Subbranchen der Wiener Wirtschaft. Der folgende Abriss liefert daher erste Informationen zur IKT-Branche und zu grundlegenden Erkenntnissen zum IT-Fachkräftebedarf in Wien.

Die Wiener IKT-Branche

Mit einer Bruttowertschöpfung von rund 8 Milliarden Euro macht die IKT-Branche über 10 Prozent der Gesamtumsätze der Wiener Wirtschaft aus. Damit gehört sie zu den wichtigsten und am stärksten wachsenden Wirtschaftssektoren. Rund 8.800 in Wien ansässige IKT-Unternehmen und über 67.000 Beschäftigte (davon ca. 62.300 unselbstständig und ca. 4.900 selbstständig Beschäftigte) machten im Jahr 2022 rund 37 Prozent aller österreichischen IKT-Unternehmen und die Hälfte aller Beschäftigten aus. Die größte Subbrache im Wirtschaftsbereich Information und Kommunikation stellt dabei die Erbringung von Dienstleistungen der Informationstechnologie mit gerundet 5.200 Wiener Unternehmen im Jahr 2020 dar. Das entspricht 6 Prozent aller Betriebe der Bundeshauptstadt.

Relevant sind vor allem IT-Services, aber auch Telekommunikation, Datenverarbeitung und Hosting. Die Unternehmenslandschaft zeichnet sich insgesamt durch relativ viele KMUs und EPUs aus. Der Großteil der IKT-Unternehmen (90 Prozent) beschäftigt weniger als 10 Personen im Unternehmen.

Fachkräftebedarf der Wiener IT- und Informationsdienstleistungen

Die Vorrangstellung und das rasche Wachstum der Branche bedingen eine stetig hohe Nachfrage nach qualifizierten IKT-Fachkräften. Laut einer aktuellen Befragung von Unternehmen des Branchensektors UBIT fehlen in Wien rund 5.800 Fachkräfte in allen Unternehmen der IT- und Informationsdienstleistungen. In Wien besteht mit beinahe 50 Prozent mit Abstand die größte innerösterreichische Fachkräftenachfrage, die laut den befragten Wiener UBIT-Unternehmen nur etwa zu 70 Prozent gedeckt werden. Die Wiener Softwareindustrie ist dabei im Bundesvergleich die größte. Ihr werden knapp die Hälfte der Bruttowertschöpfung inklusive Effekten des IT-Sektors und 26 Prozent aller Neugründungen in den Jahren 2016–2021 zugerechnet.

Nähere Informationen zu den Herausforderungen der Wiener IKT-Branche und dem IT-Fachkräftebedarf in Wien finden Sie im Fachkräftereport und dem entsprechenden Branchenportrait zur Fachkräftesituation in Wien.