Anforderungen für einen Sozial- oder Pflegeberuf

Sozial- und Pflegeberufe sind interessant und herausfordernd: Jeden Tag warten neue Aufgaben. Viel Verantwortung ist gefragt. Sind Sie bereit dafür? Diese Voraussetzungen sollten Sie mitbringen:

Flexibel sein:

Sich auf neue Situationen einstellen zu können, ist sehr wichtig. Flexibilität ist eine Grundvoraussetzung. Besonders bei der Betreuung der Menschen zu Hause findet man oft unvorhergesehene Situationen vor. Darauf sollten Sie rasch reagieren können.

In der Pflege und Betreuung zu Hause kann es plötzlich zu Veränderungen der vereinbarten Einsatzzeiten bei KlientInnen oder KollegInnen kommen. Sie haben unregelmäßige Dienstzeiten, Wochenenddienste und es kann auch sein, dass Sie jemanden kurzfristig vertreten müssen.

Freude an der Kommunikation haben:

HeimhelferInnen, PflegeassistentInnen und PflegefachassistentInnen sind oft der einzige soziale Kontakt des pflegebedürftigen Menschen. Sie sollten offen für Fragen der KlientInnen sein und sich gerne für sie Zeit nehmen. Das ist eine gute Voraussetzung für die Betreuung und Pflege zu Hause. Denn das tägliche Gespräch, zuhören können, Fragen stellen und beantworten sind ein wichtiger Teil dieser Arbeit.

Belastbar sein:

Das Arbeiten mit älteren und kranken Menschen kann auch sehr anstrengend sein und braucht ein hohes Engagement. Deshalb ist es wichtig, neben der körperlichen Gesundheit auch psychisch belastbar zu sein, um gut mit schwierigen Situationen und Stress umgehen zu können. Belastbarkeit ist eine Grundvoraussetzung.

Sich abgrenzen können:

Die eigenen Grenzen zu erkennen ist wichtig in sozialen Berufen und in Pflegeberufen. Das kann auch bedeuten, einmal „nein“ zu sagen, oder die nötige Hilfe zu organisieren. Abgrenzungsfähigkeit ist eine wichtige Eigenschaft, die Ihnen dabei hilft, einen Sozial- bzw. Pflegeberuf dauerhaft und erfolgreich auszuüben und Freude daran zu haben.

Freude am Lernen haben:

Die Ausbildungen in den Bereichen HeimhelferIn, PflegeassistentIn, PflegefachassistentIn führen zu einem Berufsabschluss und sind daher sehr anspruchsvoll und lernintensiv. Auch nachher im Beruf ist es wichtig, sich immer wieder fortzubilden. Freude am Lernen ist eine wichtige Voraussetzung.

Organisieren können:

In der Pflege und Betreuung sind oft viele Dinge gleichzeitig zu erledigen. Es ist wichtig, dabei ruhig bleiben zu können, den Überblick zu behalten und eines nach dem andern zu machen. Organisieren können ist für den Einstieg in einen Beruf im Gesundheits- und Pflegebereich eine wichtige Eigenschaft.

Einfühlungsvermögen haben:

Ein Gefühl dafür zu haben, wie es anderen geht, ist eine wichtige Eigenschaft für die Arbeit mit Menschen. Einfühlungsvermögen ist daher besonders wesentlich für die Ausübung von Pflege- und Betreuungsberufen.

Sie müssen sich leicht in die Lage anderer hineinversetzen können. Die Situation der KlientInnen zu verstehen und auf sie Rücksicht zu nehmen ist notwendig bei Ihren täglichen Aufgaben.

Verantwortungsgefühl haben:

Verantwortungsgefühl ist eine wichtige Voraussetzung für einen Beruf im Bereich der Pflege und Betreuung. Besonders bei der mobilen Hauskrankenpflege und als HeimhelferIn arbeitet man häufig allein und muss in der Lage sein, Entscheidungen eigenständig und verantwortungsvoll zu treffen. Der Mensch, den Sie betreuen, und das Unternehmen, für das Sie arbeiten, verlassen sich auf Sie.

Bei der Körperpflege unterstützen:

Zur Pflege und Betreuung der KlientInnen gehört auch, dass Sie beim Waschen, Baden, An- und Ausziehen unterstützen. Auch die Versorgung bei Inkontinenz (Unfähigkeit, den Harn oder Stuhl zurückzuhalten) gehört zu den Tätigkeiten. Sie müssen also Menschen anfassen und Nähe zulassen können.

Mobile oder stationäre Tätigkeit?

Mobil zu arbeiten bedeutet, die Menschen – KlientInnen – in ihrem eigenen Zuhause zu unterstützen. Für Sie bedeutet das, von KlientIn zu KlientIn meist mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs zu sein und vor Ort die Tätigkeiten alleine durchzuführen. Im Hintergrund haben Sie ein Team und eine Einsatzleitung, wodurch sie auch jederzeit Fragen stellen können.

Stationär zu arbeiten bedeutet z.B. in einem Pflegeheim, Krankenhaus etc. zu arbeiten und dort in ein Team von unterschiedlichen Pflegepersonal eingebunden zu sein.

Welche Deutsch-Kenntnisse brauche ich für einen Job PLUS Ausbildung?

Der Kontakt mit unterschiedlichen Menschen gehört in den meisten Berufen zum Alltag, Kommunikation ist dabei ein wichtiges Mittel. Daher sind ausreichende Kenntnisse der deutschen Sprache Voraussetzung für unsere Jobs PLUS Ausbildung. Sie müssen in der Lage sein, Personen rasch zu verstehen und deren Anliegen zu erkennen, auch wenn diese im Dialekt sprechen oder keine exakte Aussprache haben.

Doch schon vor dem Job – in der jeweilig notwendigen Ausbildung – sind gute Sprach-Kenntnisse wichtig. Deutsch ist die Unterrichtssprache, Inhalte aus Fachliteratur oder Vorträgen in deutscher Sprache müssen verstanden und schriftliche sowie mündliche Prüfungen auf Deutsch abgelegt werden. Mit Ihren sprachlichen Fähigkeiten steigt also auch die Chance, in Ausbildung und Job erfolgreich zu sein.

Das für die „Jobs PLUS Ausbildung“ zumeist geforderte Sprachniveau B2 wird so beschrieben:

„Kann die Hauptinhalte komplexer Texte zu konkreten und abstrakten Themen verstehen; versteht im eigenen Spezialgebiet auch Fachdiskussionen. Kann sich so spontan und fließend verständigen, dass ein normales Gespräch mit Muttersprachlern ohne größere Anstrengung auf beiden Seiten gut möglich ist. Kann sich zu einem breiten Themenspektrum klar und detailliert ausdrücken, einen Standpunkt zu einer aktuellen Frage erläutern und die Vor- und Nachteile verschiedener Möglichkeiten angeben.“

Informationen zu den Sprach-Niveaus nach dem europäischen Referenzrahmen finden Sie hier: Europäischer Referenzrahmen.

Sie möchten Ihr Deutsch verbessern?

Das AMS Wien hilft Ihnen unter www.ams.at oder telefonisch
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